Gründung des Bayerischen Forschungszentrums für Interreligiöse Diskurse
Bayerisches Forschungszentrum für Interreligiöse Diskurse (BaFID)
Am Lehrstuhl für Orientalische Philologie und Islamwissenschaft entsteht demnächst eine innovative Einrichtung. Der Freistaat Bayern hat die Mittel zur Gründung des Bayerischen Forschungszentrums für Interreligiöse Diskurse (BaFID) an der FAU Erlangen-Nürnberg zur Verfügung gestellt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Georges Tamer wird das Forschungszentrum die Arbeit der Forschungsstelle Key Concepts in Interreligious Discourses (KCID) fortsetzen und ausbauen. In einer gemeinsamen Pressemitteilung betonte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann: „Das innovative Forschungszentrum wird einen wichtigen Beitrag leisten für die Annäherung der verschiedenen Religionsgemeinschaften und damit für die Integration von Menschen mit unterschiedlicher Religion und Herkunft.“ Der bayerische Wissenschaftsminister Bernd Sibler fügte dem hinzu: „Mit dem Forschungszentrum zum Interreligiösen Dialog entsteht an der FAU ein Forum, um interreligiöse und interdisziplinäre Fragen noch mehr in die Öffentlichkeit zu tragen. Mit seiner Arbeit möchte es die Annährung und Verständigung zwischen verschiedenen Religionen weiter voranbringen, ein wirklich lohnenswertes Vorhaben.“
Das Forschungszentrum, das seine Arbeit im kommenden Herbst aufnehmen soll, widmet sich der Erforschung von bedeutenden Themen im Judentum, Christentum und Islam mit dem Ziel, eine „Archäologie des Wissens“ um diese Religionen zu betreiben und die erworbenen Erkenntnisse in den Dienst der Gesellschaft zu stellen, um deren Zusammenhalt nachhaltig zu fördern. Zudem wird sich das Zentrum verstärkt mit den Themenfeldern gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, wie Antisemitismus, Islamfeindlichkeit beschäftigen und umfassende Angebote im Bereich der Fort- und Weiterbildung bereitstellen.
„Der Mensch ist Feind dessen, was er nicht kennt“, sagt ein altes arabisches Sprichwort. Der Anstieg rechtsextremer und rassistischer Gewalt, von Antisemitismus und Islamfeindlichkeit ist in höchstem Maße alarmierend. Auch Flucht und Migration stellen Deutschland vor neue und große Herausforderungen. Mit dem neuen Forschungszentrum für Interreligiöse Diskurse (BaFID) kann dem noch wirkungsvoller begegnet werden. Rassismus, Rechtsextremismus oder der Instrumentalisierung von Religion für extremistische Ideologien kann so wissenschaftlich fundiert entgegengetreten werden, womit durch wissenschaftliche Forschung unmittelbar ein wichtiger Beitrag zur Integration geleistet wird.